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Vatertag

Ich trinke Sonntag auf die Männer!

 

Wiu weisch was? Die haben einen 24/7 Job mit garantierter Doppelbelastung.

 

Während man uns applaudiert für den beruflichen Erfolg neben der Mutterrolle, wird dieser oftmals von Männern erwartet. Heutzutage sind sie empathisch, liebevoll, fürsorglich und gleichzeitig stark, erfolgreich und entschlossen. 

Gesellschaftlich wird von ihnen verlangt, alle Bürden oder Privilegien der Frau zu teilen, die des Mannes aber nicht abzulegen. Soweit sind wir zur Zeit in der Gleichstellung von Mann und Frau (äbe nicht). Und weisch wieso das so ist? Wegen uns Frauen! Dass wir zur Zeit nicht die selben Möglichkeiten wie die Männer haben, liegt zu einem Teil in der Natur der Sache. Aber auch daran, dass wir uns oft als Opfer der Natur sehen. Die Männer stehen in unserer Schuld. Wir wollen ihre Privilegien, aber nicht ihre Bürden auf uns nehmen. Und bevor du jetzt Steine gegen den Bildschirm schmeisst und mich des Wahnsinns erklärst.

 

ICH BIN IN MANCHER HINSICHT UNGLAUBLICH UNEMANZIPIERT! 

 

Gangpapa indes ist so saumässig souverän, stark und fleissig. Er verdient die Brötchen, hilft im Haushalt, klebt Himugüegelipflaster auf unverletzte Kinderknie, hegt und pflegt den immer grösser werdenden Gemüsegarten, lässt mich länger liegen, macht derweil für uns alle Pancakes, fragt nach meinen wunden Brustwarzen und nach drei Geburten und manch bangem Moment gibt er mir noch immer das Gefühl, die Wehen souverän gemeistert zu haben und überlässt mir die ganz grosse Bühne obwohl ich in manchen Situationen die Angst in seinen Augen gesehen habe und er diese nie angesprochen oder erwähnt hat. In 11 Jahren nicht ein einziges mal ein Vorwurf wegen des chaotischen Haushaltes (ich mache das im 5 Minuten-Takt), versalzenem Essen oder Gejammer betreffend des Druckes am Arbeitsplatz gute Arbeit abliefern zu müssen und zu Hause präsent zu sein. Ne, er zieht sich noch rein, wie ich ihm hie und da einen "du hast es schön, du kannst arbeiten gehen"-Spruch reindrücke und bietet mir allmonatlich an, Rollen zu tauschen, weil das Aufteilen der Rollen seit Jahren nie geklappt hat und ich deswegen of Krisen habe. Und hier kommt der Irrsinn: Ich kann nicht tauschen. Ich bin ein elender Schisser. Ich weiss nicht ob ich diese, seine Verantwortung tragen kann. Ich frage mich ob ich die Kinder vermissen würde? Wie es wäre wenn ich kein Bild zu N3s ersten Schritte hätte? Wäre ich eine Rabenmutter?  Glücklich? Unglücklich? Könnte ich im Job gute Arbeit abliefern und der Gang trotzdem eine Mutter sein?

 

Don't judge me, i'm a total freak! Denn eines ist klar: Kinder brauchen Liebe und Fürsorge. Beides ist geschlechterneutral, weshalb übrigens die Regenbogenfamiliendebatte schlichtweg lächerlich ist. Papa kann ihnen emotional durchaus geben, was ich ihnen gebe, solange ich ihm den Raum dazu lasse. 

 

Gleichberechtigung beginnt bei mir!

 

Gleichberechtigung ist ein Ausdruck, welcher vor allem in Verbindung mit Frauen genannt wird. Es geht um die gleiche Umsetzbarkeit des persönlichen und beruflichen Entwicklungspotenzials in einer Gesellschaft, in welcher Frauen meist benachteiligt sind. So isch das auso...

 

Aber Gleichstellung hat dennoch ihre Grenzen, beispielsweise die biologischen, welche das Vaterwerden oder Vatersein zu einer manchmal mir suspekten Sache macht. 40 Wochen verselbständigt sich der Körper der Frau, während der Mann also zum Vater wird...Räusper...

 

Ich behaupte heute noch, 120 schwangere Wochen meines Lebens total normal gewesen zu sein. MONSTER! Und mein Partner? Na der versuchte zu verstehen, weshalb ich mich fett und alles anstrengend finde, während die ganze Welt mich nervt. Ja klar, die Männer bringen heute ein mega Einfühlungsvermögen mit, isch für die kes Problem. Dasch äbe angersch als früher...Räusper2. 

 

Endlich sind die 9 Monate überstanden, es folgt die Geburt. Immerhin sind die Männer heutzutage anwesend.

 

Immerhin oder leider?

Es gibt Kulturen, da werden Frauen von Müttern, Schwestern oder anderen Müttern begleitet und unter der Geburt unterstützt, während der Ehemann gemeinsam mit anderen Vätern darauf wartet, sein Kind und seine Frau nach der Entbindung zu besuchen. Weil streng genommen, was macht der da? Mitfühlen? Unterstützen? Ja nett...FÜR UNS (vielleicht).. aber wie ist es für den Partner? Hat er heutzutage die Wahl oder ist es mittlerweile bereits Pflicht? Wieviel Empathie, Liebe und Stärke muss ein Mann mitbringen, um eine Geburt auszuhalten?

Ah ja, dasch heutzutage keine Sache, gell. Gleichberechtigung des Geburtserlebnisses, weisch. Und die Manne si hützutags viel mitfühlender. Dasch nümm wie aube...Räusper3.

 

Das Kind ist da...

HURRA - nicht! Könnsch das Gefühl, wenn man das allererste mal mit seinem allerersten Kind sein zu Hause betritt? Man schaut es an, wie es klitzeklein im Maxicosi liegt und schläft. Soll man es wecken oder nicht? Aber da drin soll es nicht so lange liegen...Nume, wenn man es weckt, was macht man dann damit? Es kann ja noch nichts. Ich erinnere mich als wärs gestern gewesen. Ich schaue meinen Partner an. Wenn es denn mir so ergeht, wie ist es nun für ihn? Naja, easy! Er ist voll drin in der Vaterrolle, weil, so isch das hüt...#ichlache...Räusper4.

 

Das Wochenbett in vollem Gange

Während wir Frauen immer nach jeder Geburt (korrekt me if i'm wrong) denken, dass keine Frau auf der Welt krasseres erlebt hat, weil es einen physisch und psychisch so geschüttelt hat, ist der Mann da und hört zu. Er tröstet sie, wenn sie weint, weil weisch, er ist ja schon empathisch aber auch der Fels in der Brandung. Diese Geburtssache meistert er seelenruhig und ohne selbst geschüttelt worden zu sein. Chill mal, ICH BIN EIN MANN! Wunde Brustwarzen, Milchmangel, Milchstau, Dammnähte, ein genähter Bauch? Na ihn schmerzt es ja nicht. Hormone? NONE. Aaaber drbii ischer und weisch wiu Gliichberächtigung, versteit är das eifach so. Ah übrigens, weil ihm nichts  weh tut, darf er die Wöchnerin und das Bébé versorgen. Alles gut, jedem das Gleiche. Räusper5.

 

Der teuer bezahlte Vaterschaftsurlaub (übrigens viel zu kurz, weil Mutter hat übertragen) neigt sich dem Ende zu. Als Neuernährer einer Familie geht er arbeiten. GECHILLT wohlbemerkt. Und konzentriert, denn er muss Karriere machen. Dasch äbe no wie aube..und kei Angscht: Tragevater ist er schon und er sitzt nachts solidarisch neben der stillenden Mutter. Ach was, er schöppelet! Us Prinzip, weisch, weil dasch hüt äbe so gang und gäbe. Wir sind gleich gestellt. 

 

Und itz?

 

Tja, das frage ich mich täglich. Heisst gleichberechtigt alle machen das Gleiche? IMMER? Oder alle sollten die gleichen Rechte haben? Aber ist denn das realistisch? Und, WIE FÜHLEN SICH EIGENTLICH DIE VÄTER?

 

Kommen wir mal auf den Punkt:

 

Es schläckt ke Geiss wäg

Den biologischen Aspekt kann niemand leugnen. Aber mehr Lorbeeren dürfen Frauen nicht für sich in Anspruch nehmen. Mama sein ist ein 24/7 Job? Und viel Brimborium um all die emanzipierten super unabhängigen und taffen Mütter, welche Teilzeit arbeiten? Ja schon, aber mindestens genau so viel Brimborium und Applaus für die Väter der Neuzeit, welche immer an unserer Seite sind, a hard time haben, ihre emanzipierten Frauen zu unterstützen und gleichzeitig dem noch immer veralteten Männerbild zu entsprechen. Rock on!

 

 

 

MERCI VÄTER FÜR EURE ARBEIT, EURE STÄRKE, EUREN SANFTMUT UND UNSERE MÖGLICHKEITEN! SKÅL..

 

 

 

 

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