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Schokoladenaufstricht

Könnsch CO2 Kompensation? Dasch für uns die Fastenzeit. Wir üben uns in Zuckerkompensation. Und weil es uns so gut tut, machen wir es grad zweimal im Jahr. Verzichten finde ich dieser Tage eine sehr wichtige Sache. Unsere Kinder haben alles und mehr. Wir sind unheimlich privilegiert und Dankbar für ein schönes Zuhause, einen grossen Garten, Gesundheit und den Wohlstand unseres Heimatlandes. Heutzutage rechtfertigt man weite (Flug-)Reisen damit, dass die Kinder eben mal sehen sollen, wie es anderen geht. Das ist eine Sichtweise, ich persönlich bevorzuge es ihnen den bewussten Verzicht nahe zu bringen. 

Ich komme aus sehr einfachen Verhältnissen, bin wohl eine typische Seconda. Meine Eltern mussten ende des Monats den Rappen zwei mal drehen und ich habe früh bemerkt, dass es für uns alle besser ist, wenn ich gewisse Sachen erst gare nicht erbitte, da es ihnen jedes "nein" unheimlich zusetzte. Ich erinnere mich gut, wie ich meine Eltern nachts weinen hörte, weil sie Existenzängste plagten und sie glaubten als Eltern versagt zu haben.

 

Ich lebe heute ein ganz anderes Leben und es befremdet mich noch immer tagtäglich. Auch wenn ich voller Dankbarkeit bin und viel zu geben habe, oft sorge ich mich um meine Kinder.  Meine Eltern haben mit genau so viel Herzblut gearbeitet wie ich, dennoch kamen sie auf keinen grünen Zweig. Dies mitzuerleben hat mich vieles gelehrt.  Die Verteilung des Besitzes ist sehr ungerecht. Ich frage mich, ob die Gang denn trotz allem einmal wissen wird was harte Arbeit oder eben Verzicht bedeuten. Deshalb springe ich auf jeden Zug, der mir ermöglicht ihnen all das nahe zu bringen. Neues gibt es nur an Geburtstagen und Weihnachten, Kleider werden geschätzt, weitergegeben und geflickt und vor grossen Festen auf etwas verzichtet. 

 

Von meinen Eltern habe ich gelernt, dass man sich Verzicht durchaus auch nett einrichten kann. Schöne Möbel findest du auch in der Brocki, nette Kleider an einer Börse und darfst du keinen Zucker essen, bedeutet das nicht, dass deine Zunge nichts Süsses zu spüren bekommt. Und deshalb geben wir in diesen Wochen alles um es uns nett einzurichten. Ein Staple ist unser zuckerfreier Schokoladenaufstrich. Supereasy, mega gesund und es wird dafür weder Regenwald abgeholzt, noch müssen Gorillas leiden. Gutes für deinen Körper und die Umwelt und ultrafein ischs auch. 

Du brauchst..

  • Ein leeres Konfitürenglas
  • halbes Glas geröstete und geschälte Haselnüsse
  • 5 Datteln in warmem Wasser eingeweicht
  • 3 EL (oder mehr) Kakao (in Rohkostqualität enthält er viele Antioxidanzien)
  • Vanillepaste oder eine halbe Schote
  • 2 Messerspitzen Salz

optional..

  • viertel Glas gekochte Kichererbsen
  • ein viertel Glas geröstete Mandeln (haben nen argen Wasserverbrauch, deshalb sparsam einsetzen)
  • Mandelmus
  • Haselnussmus
  • Prise Sumatrazimt
  • Prise Nelken
  • Getrocknete Sauerkirschen

Rezept

  • Ich messe alles in meinem Konfitürenglas ab.
  • Leere danach alles in die Küchenmaschine und lasse sie alles gut 5min oder länger pürieren.
  • Fertig ist dein Aufstrich.

Im Kühlschrank ist er etwa eine Woche haltbar. Ich mache gerne zwei kleine Gläser und friere eines davon ein.  Wenn du mit getrockneten Aprikosen oder Sauerkirschen süsst kriegst du eine feine fruchtige Note.

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