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HILFE - Mein Kind ist in nem Verein...

Photocredit: Pexels

Verein, eine freiwillige auf Dauer angelegte Vereinigung zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks. Dasch die nüchterne Wikipedia Definition. Ich persönlich assoziiere mit dem Wort "Verein" auch viele Gefühle wie Sicherheit, Zusammengehörigkeitsgefühl und die Verbundenheit unter Freunden. Aber was, wenn du kein Vereinsmensch bist? Was, wenn dein Kind in einem Verein ist und du dich zu genau niemandem zugehörig fühlst? Wann genau heiligt der Zweck die Umstände? BÄÄÄM...Vereine, die Zwangssozialisation der Eltern 3.0.

 

An Elternabenden sitzt man oft da und fühlt sich fremd, ebenso beim Bringen und Holen der Kiddos in die Spielgruppe. Kaum habe ich mich mit diesen Umständen einigermassen abgefunden, kommt ein neuer Player ins Spiel - das Vereinsleben. Wie, was, WARUM zur Hölle?

 

Also, mit den Hobbies verhält es sich ja speziell. Man will seinen Kindern nicht im Wege stehen, aber die Mühe, welche man in der Erziehung auf sich genommen hat, will man auch nicht grad den Bach ab gehen sehen. Hansjakobli würde gerne in den FC, aber dort hat es zu viele Fremdsprachige und fluchende Kinder, Pfadi wäre cool, aber ob die minderjährigen Leiter die Verantwortung für die Stümperniggel tragen können, während diese ihre ersten Zündhölzli anzünden? Dann bleibt noch Ballet und Chor, aber dort sind alle so elitär, dass man sich von soviel Arroganz auch nicht die Kinder verderben lassen will. Du findsch ich übertreibe? Gibs zue, all diese Gedanken hattest du schon mal. 

 

Ich bin kein Vereinskind und das obwohl ich aus einem Dorf stamme, in welchem das Vereinsleben einen sehr hohen Stellenwert hat und ich wohl gerne dazugehört hätte. Die hatten es immer toll, waren super befreundet haben die coolsten Ausflüge zusammen gemacht und gehen noch heute durch dick und dünn. Mir bleibt von dieser Zeit keiner, während die einander haben - seit der scheiss Jugi. Jep. Mich da aber zu  verpflichten, das sehe ich geng noch nicht ein. Ich, in pink an irgendeinem Turnfest das Heubürzli machend, weil eben die Mehrheit sich für pinke, fragwürdig Hergestellte Synthetik entschieden hat -NOPE; NOPE NOPE. I just can't. Ich hab ne Meinung, ich hab Stolz aber vor allem habe ich ein Gewissen und Vereine kommen in meinem Kopf mit diesen drei Eigenschaften schlecht klar. 

 

So, jetzt geht es aber nicht um mich, sondern um meine Gang. Meine Gang im Verein. Ich dachte so "Joa...". Was ich allerdings nicht bedachte ist, dass die den Fun haben, während ich mich den Vereinsverpflichtungen widmen darf. Geilo.

 

Ich also ich an ner GV. Höchst nervös, höchst interessiert und gewillt die Scheisse zu reissen, es gut zu machen aus Liebe zu meinen Kindern. Sei ein gutes Vereinsmitglied. Pro Verein, zäme für die Sache. Hat voll funktioniert - nicht. Weisch wieso? Weil Vereine eine Zweckgemeinschaft sind udn viele Eltern eben auch nur des Zweckes wegen ihre Kinder dahin schicken. Aber wo Menschen sind, kommt es auch zu sozialen Interaktionen. Es ist nicht nur Fussball, nur Schwimmen oder nur Tanz. Es sind Menschen, welche zusammen einen Weg bestreiten, vielleicht Ziele Verfolgen oder ihre Kompetenzen erweitern. Da geschieht soziale Interaktion, es kommen Gefühle ins Spiel und so gern man sich hat, so fest gibt es auch Dinge zu diskutieren - da sind wir wieder beim Anfang der Geschichte - Diskutieren..mit Fremden, mit Menschen, welche vielleicht deine Ansichten nicht teilen. Herrscht ein gutes Vereinsklima, können Synergien genutzt werden...yeah...aber haaaaach...ich seufze. 

 

Ich bin also Zwangsvereint. Geil, hä? K1 geht des Zwecks wegen dahin. Nichts desto Trotz wünsche ich mir auch nette soziale Erfahrungen für ihn. Ich würde mich freuen, wenn er das Gefühl von Solidarität erfahren dürfte und erkläre ihm im Gegenzug, dass man in einem Verein einander trägt - obs schwierig ist oder schön. Es ist mehr als Fussball, Ballet oder Musik, es ist Kameradschaft, Teamgefühl und ein wenig Ablösung. Ablösung von der Gluggere, welche ihr Kind nun Jahre in eine Blase gepackt hat, alles versucht hat um aus ihm nen feinfühligen und achtsamen Menschen zu machen, Abstand von den Sorgen der Alten. Und da bleibe ich zurück - dankbar für den Alkohol, den es nach der GV gab und in der Hoffnung, dass K1 sich genauso gut abgrenzen und schützen kann, wie er sich auch einbringen und Verantwortung übernehmen kann. Könnsch. Sozialo oder nid - der Test im Verein.  

 

Any Vereinler unter euch? Erzählt mir von euren Erfahrungen und lasst mich wissen, ob ich total auf dem Holzweg bin. Ich will alles - the love and the bash. Ich brauchs grad. 

 

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